Neuanfang nach schmerzhaften Stimmenverlusten

Die SPD zählte bei der Kommunalwahl zu den großen Verlierern. Da gibt es nichts zu beschönigen. Es war das schlechteste Abschneiden seit 1990. Weit über 2.000 Stimmen gingen verloren, so dass wir insgesamt nur noch vier Räte in den Stadtrat entsenden können. Dies ist mehr als schmerzhaft. Dennoch begreifen wir das Ergebnis als Auftrag und Ansporn, vieles anders und besser zu machen als bisher. Dass wir neue Wege gehen können, hat nicht nur unser Kommunalwahlkampf gezeigt, sondern auch die vielen jungen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich erstmals um ein Stadtratsmandat beworben haben.
Das Ergebnis offenbart allerdings bei allen Schattenseiten auch einige Lichtblicke: unser Ortsteilbürgermeister in Hötzelsroda, Jürgen Jansen, hat mit klarer Mehrheit sein Amt verteidigt. Und in Stedtfeld ist es uns gelungen, erstmals seit 1990 den Ortsteilbürgermeister zu stellen und den CDU-Amtsinhaber auf die Plätze zu verweisen. Die parallel stattfindende Europawahl hat gezeigt, dass die SPD Zugewinne erzielen und Ergebnis von etwa 20 Prozent erreichen kann.
Was folgt nun aus dem Kommunalwahlergebnis? Bei der SPD steht nun ein Generationenwechsel an. Vor allem die vielen jungen Gesichter werden beim Neuanfang der Fraktion eingebunden werden. Es soll nicht bei einmaligen Kandidaturen bleiben, sondern unsere jungen Kandidatinnen und Kandidaten werden sich als berufene Bürger die die Fachausschüsse des Stadtrates, aber auch in die Fraktionsarbeit einbringen. Darauf freuen wir uns. Denn eines hat der Wahlkampf ganz bestimmt gezeigt: unsere jungen Leute sind mit Leidenschaft dabei.
Wir werden deshalb nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern gerade jetzt um Vertrauen werben und für einen Erfolg bei der nächsten Kommunalwahl arbeiten. Auch mit vier Stadträten bleibt für uns das Ziel: Eisenach besser machen. Dafür werden sich unsere vier sozialdemokratischen Stadträte und unsere berufenen Bürger in den Ausschüssen einsetzen.
Wir wollen gemeinsam mit den anderen Stadträtinnen und Stadträten neue Wege gehen und eine neue politische Kultur in unserer Stadt etablieren. Wir wollen miteinander und nicht gegeneinander agieren. Wir wollen eine Kultur der Versöhnung und nicht der Spaltung pflegen. Für uns zählen Sachargumente, Toleranz und Weltoffenheit statt Menschenverachtung und Ignoranz. Wir wollen die Eisenacherinnen und Eisenacher animieren mitmachen statt zuzuschauen.
Deshalb bringen Sie sich gemeinsam mit uns für unsere Wartburgstadt ein, um Eisenach besser zu machen.

Michael Klostermann