Sonderausstellungseröffnung „Helmut Schmidt in Dur und Moll“

 

Am 06. April 2016 fiel der Startschuss für die knapp dreiwöchige Sonderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Helmut Schmidt in Dur und Moll“.

Eine Hommage an einen Jahrhundertmenschen und Ausnahmepolitiker.

Über 40 Personen fanden sich im Dachgiebel des Golden Löwen zusammen, um gemeinsam mit Doktor Gunter Hofmann, auf den Spuren des Altkanzlers zu wandeln. Hofmann, seines Zeichen Politikwissenschaftler, Schriftsteller und ausgewiesener Schmidt-Kenner, gab einen profunden Einblick in den Mikrokosmos der Bonner Republik und bereicherte die politische Zeitreise immer wieder durch persönliche Erfahrungsberichte. Besonders interessant waren vor allem die Begegnungen mit dem Hanseaten in dessen Privatwohnsitz in Hamburg-Langenhorn. „ Nach 30 Minuten war Schmidts Büro, in dem u.a. Frankreichs Präsident Valéry Giscard d’Estaing, König Juan Carlos von Spanien, Sowjetführer Leonid Breschnew und Hollands damalige Kronprinzessin Beatrix zu Gast waren, schon so in Zigarettenqualm gehüllt, dass man die Umrisse des Altkanzlers nur noch erahnen konnte“, so Hofmann.

Der Autor und ehemalige Chefkorrespondent der ZEIT verwies auch auf die schwierige Freundschaft zwischen Willy Brandt und Helmut Schmidt. Wenn diese beiden aufeinander trafen, dann schien es förmlich so, als würde Realpolitik (Schmidt) und Idealismus (Brandt) kollidieren. Natürlich durfte eine Einordnung der Schmidtschen Kanzlerschaft in den historischen Kontext nicht fehlen. Der Terror der RAF war ebenso Thema, wie der umstrittene NATO – Doppelbeschluss.

Helmut Schmidt, der Politik immer als eine Art Kampfsport verstand, war in der Lage jede Bühne zu bespielen, was nicht zuletzt in den 70 Exponaten in dieser Sonderausstellung deutlich wird. OB Lotse, Sonnenkönig oder Virtuose im Konzert der internationalen Beziehungen: Die Ausstellung zeigt, wie ironisch-fröhlich politische Zeichner den Kanzler der Jahre 1974-1982 sahen.

HelmutSchmidt

Interessierte können die Bilder noch bis zum 24. April 2016 begutachten.

Die Begrüßung erfolgte durch Michael Klostermann (Vorsitzender der August-Bebel-Gesellschaft). Begleitet wurde die Ausstellungseröffnung durch die freie Journalistin Blanka Weber.12999740_975457115865578_1122833565_o

Text von Denny Saul