Gedenkveranstaltung zum 17. Juni nicht durch einzelne Parteien vereinnahmen

Des Volkaufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR wird auch in Eisenach gedacht. Nachdem es im Vorjahr zwei getrennte Gedenkveranstaltungen gab, laden in diesem Jahr Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Die Linke), der Kreisverband der CDU und die Bezirksvereinigung der Opfer des Stalinismus zu einer Erinnerungsveranstaltung an der Gedenktafel auf dem Theaterplatz in Eisenach ein. Wir finden es höchst bedauerlich, dass nicht alle im Stadtrat vertretenen demokratischen Parteien und Gruppierungen hinsichtlich einer gemeinsamen Einladung angesprochen wurden. Der Versuch der Vereinnahmung dieses geschichtlichen Ereignisses durch einzelne Parteien betrachten wir als der Sache nicht dienlich. Gerade standhafte Sozialdemokraten waren es, die nach der Zerschlagung des Faschismus vom sich gründenden DDR-Regime erneut Repressalien ausgesetzt waren, um Leib und Leben fürchten mussten. 40 Jahre bekämpfte die SED in Gefolgschaft der Blockparteien (!!) jedwede demokratische Regungen. Die Bürger wurden „eingemauert“. Gewerkschaftliches Engagement wurde zur Farce, wie es der 17. Juni uns nachhaltig in Erinnerung ruft. Die SPD Eisenach hofft bei künftigen Gedenkveranstaltungen auf ein Miteinander aller demokratischen Kräfte in Eisenach.

Thomas Levknecht
(ehemaliger Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion für die SPD Eisenach)